alt

die wand

schalwände, plastikfolie, wasser

ein spiel aus horizontalen und vertikalen wasserflächen. in einem moment gefroren und dann verrinnend wieder aufgetaut, entsteht so eine gegenseite zu der wasseroberfläche. gerinnend auch in seiner baustruktur, die in den schalungsteilen als vorgefertigt modulares element die geschwindigkeit der bautechnischen normen bedeutet und nützt. die modularität der artefakte findet sich in dieser arbeit nur in den schalungsstehern wieder, die in sich zusammengeklammert eine ebenso serielle ordnung ergeben, wie die wassertropfen, die sich als eine simulierte regenbogenähnliche wasserform in ihrer unmöglichkeit zu fließen, in unsere vorstellung ergießen kann.
eine vorstellung zu einem ruhigen zustand zu führen, verlangt, die immer wiederholte erwartung zu durchbrechen, einen wasserlauf als etwas dynamisches, etwas sich beständig bewegendes und mit folgen versehenes zu betrachten. dieser vorgang der durchbrechung des erwarteten, des bekannten, ist der eigentliche prozessuale akt. solange dieser vorgang bestehen bleibt, erneuert sich die spannung beständig auf das zu erwartende hin. entspannung tritt erst ein, wenn die normalität wieder erreicht, die bewegung des wassers wieder zum spiel der elemente wird, was sich durch die serienfotos des schmelzvorgangs ergibt und darin in einer einheitlichen wasseroberfläche retinaler freude versinkt.
text: wolfgang sohm

hero
hero
hero
hero
hero
hero